Kindertagesbetreuung
Unter dem Begriff «Kindertagesbetreuung» werden sämtliche Betreuungs-Angebote zusammengefasst, in denen tagsüber Kinder im Alter von drei Monaten bis zum Ende der Schulzeit betreut werden. Angebote der Kindertagesbetreuung sind Kindertagesstätten, Mittagstische, schulergänzende Betreuungsangebote einschliesslich Tageskindergärten und Tagesschulen sowie Tagesfamilien. Spielgruppen werden aufgrund des meist nur geringen Betreuungsumfangs nicht zur familienergänzenden Kinderbetreuung gezählt.
Einordnung verschiedener Tagesbetreuungsformen
Informationen
Als Kindertagesbetreuung wird die Ergänzung zur elterlichen Erziehung und Betreuung verstanden. Die Kindertagesbetreuung hat eine doppelte Aufgabe; zum einen soll sie die Entwicklung und Bildung der Kinder fördern, zum anderen die Berufstätigkeit/Ausbildung der Eltern ermöglichen. Die beiden Aspekte, Bildungs- und Betreuungseinrichtung zu sein, prägten die historische Entwicklung der Angebote und wurden vielfach als Gegensätze angesehen. Heute werden beide Aspekte als Einheit betrachtet, die in der Gesamtheit von Erziehung, Bildung und Betreuung aufgehoben sind.
Die Kindertagesbetreuung sieht sich als Ergänzung zur Erziehung im Elternhaus und ersetzt diese nicht. Für eine gesunde frühkindliche Entwicklung ist die Bindung zu mindestens einer engen Bezugsperson von hoher Bedeutung. Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen der Kinder und die Familie ist der erste und wichtigste Förderort des Kindes. Genauso wie die Familien stellen Betreuungsangebote das Kind, sein Wohl, seine Bedürfnisse und sein Potential ins Zentrum. Eine funktionierende Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Betreuungseinrichtungen und eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung sind deshalb wichtig. Sie leisten zudem einen wichtigen Beitrag in der sozialen und sprachlichen Förderung von Kindern aus anregungsarmen oder fremdsprachigen Familien.
Erläuterungen
Tagesbetreuungseinrichtungen für Kinder haben einen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Dabei geht es bei der frühkindlichen Bildung nicht darum, Kindern im Vorschulalter Schulwissen zu vermitteln, sondern die Kinder in ihrer emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Kinder bilden sich selbst. Sie brauchen insbesondere verlässliche Beziehungen und ein entwicklungsförderndes stimulierendes Umfeld, um selber auf Entdeckungsreisen gehen zu können. So wird den Kindern ermöglicht, von Beginn an eigene Interessen zu verfolgen und bedeutende Lernerfahrungen zu sammeln. Eine gute Angebotsqualität ist ausschlaggebend für die Erreichung dieser Ziele.
Die Qualität eines Betreuungsangebots ist ausschlaggebender Faktor für die Nutzung. Nur wenn die Eltern von der Qualität einer Einrichtung oder eines Angebots überzeugt sind, werden sie es für sich in Betracht ziehen.