Pädagogisches Konzept
Die Erarbeitung und Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts führt zu einer Auseinandersetzung mit zentralen Fragestellungen im Alltag von Kindertagesstätten. Die Themen und Fragestellungen, die zu bearbeiten sind, richten sich nach dem «Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz», der UN-Kinderrechtskonvention sowie weiteren wissenschaftlichen Erkenntnissen zur frühen Kindheit. Sowohl bei der Erarbeitung als auch bei der Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts bietet das Amt für Soziales Beratung an.
Mindeststandards
Das pädagogische Konzept hält fest, wie die Betreuungsleistungen in der Kindertagesstätte erbracht werden. Es gewährt interessierten Eltern Einsicht in die Arbeit der Kindertagesstätte und bietet dem Betreuungspersonal Orientierung. Im pädagogischen Konzept sind folgende Themenbereiche enthalten:
- pädagogischer Ansatz mit Ausführungen zu Methoden der altersspezifischen Förderung
- Umgang mit der Vielfalt der Kinder
- Zusammenarbeit mit den Eltern
- Alltagsgestaltung
- Beobachtung und Dokumentation
- Interaktionen (soziale Kontakte) und Beziehungen
- Übergänge
- Ernährung und Esskultur
- Schlafen und Ruhen
- Körperpflege
- Hausaufgaben-Begleitung (bei Schulkindern)
Nachweis: pädagogisches Konzept mit Erläuterungen zu den aufgeführten Themenbereichen
Erläuterungen
Für die Aufbauphase einer Kindertagesstätte sind die oben aufgeführten Themenfelder im Sinn von kurzen Ausführungen darzulegen. Diese müssen insbesondere die fachlichen Grundhaltungen und -werte umfassen, die in einem institutionellen familienergänzenden Betreuungsangebot Gültigkeit haben.
Die differenzierte Ausarbeitung des pädagogischen Konzepts ist innerhalb der ersten zwei Jahre nach Betriebsaufnahme vorzunehmen. Dabei sind die Rückmeldungen aus dem Bewilligungsverfahren zu beachten und die oben genannten Aspekte im Kontext der gelebten Praxis vertiefter zu bearbeiten und im pädagogischen Konzept zu ergänzen. Da jedoch die pädagogische Praxis einer Kindertagesstätte aufgrund sich verändernder Faktoren (z.B. Entwicklungstrends im frühkindlichen Bereich, neue Mitarbeitende usw.) einem steten Wandel unterliegt, ist es wichtig, das pädagogische Konzept regelmässig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
In den Downloads «Ausführungen zum pädagogischen Konzept» und «Leitfragen zur (Weiter-)Entwicklung eines pädagogischen Konzepts» sind wichtige Aspekte der in den Richtlinien aufgeführten Themenbereiche beschrieben. Sie sollen eine Orientierungshilfe bieten und können als Struktur eines pädagogischen Konzepts genutzt werden.
Links
KITAplus / kindertagesstaette-plus.ch
GAIMH Positionspapier - Digitale Medien und frühe Kindheit
Recht haben und Recht bekommen – der Kinderrechtsansatz in Kindertageseinrichtungen
Empfehlungen für die Verpflegung in Kindertagesstätten, Kanton Zürich, 2017
Frauen und Männer in einem gemischten Team, Leitfaden, kibesuisse, 2017
Bericht «Familienergänzende Betreuung für Kinder mit Behinderungen»
Empfehlungen
Die differenzierte Ausarbeitung des pädagogischen Konzepts sollte die Kita-Leitung in einem partizipativen Prozess mit den Mitarbeitenden gestalten. Dies bindet die vielfältigen Kompetenzen der Mitarbeitenden mit ein und schafft den Boden, Grundwerte und -haltungen in Bildung, Betreuung und Erziehung des familienergänzenden Angebots zu diskutieren und zu etablieren. Ausserdem führt das partizipative Vorgehen zu einer hohen Identifikation mit dem Angebot.